Vorgestellt bei den Nürnberger Prozessen am 20. Dezember 1945
Karte aus einem Bericht der Einsatzgruppe A über die Zahl der hingerichteten Juden in den östlichen Gebieten vom 15. Oktober 1941
Quelle:
National Archives at College Park Source Record ID: 238-Document 2273-PS
Strafjustiz erstellte Berichte über jedes Verbrechen
Über die Dokumente der Einsatzgruppen in den besetzten Gebieten der Sowjetunion berichtete Alexander Makruschin, Kovorsitzender der Stiftung „Ist Patriotka“, Kovorsitzender der Historikergemeinschaft KLIO und Experte der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft.
Die politische Doktrin des Dritten Reichs stufte Menschen nach dem Rasseprinzip als minderwertig ein. Die nationalsozialistische Rassenpolitik unterlag dabei einer gewissen Willkür. Die Nazis betrachteten die besetzten Gebiete als unabdingbare Teile des Staates, auf die sich alle inneren Erlässe und Verordnungen ausdehnten. Zu ihrer Umsetzung wurden oft lokale Einsatzkräfte unter direkter Leitung deutscher SS-Offiziere herangezogen. In den besetzten Gebieten der Sowjetunion gingen vier Einsatzgruppen vor – Gruppe A – Baltikum, B – Weißrussland, C- Ukraine, D – Südukraine und Krim.
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Diese Karte wurde von Alliierten in einer Anlage zum Bericht über die Aktivitäten der Einsatzgruppe A von Ende 1941 entdeckt. Sie umfasst Infografiken, in denen die Zahl der vernichteten Juden, der Bewohner des Ghettos und ungefähre Zahl der nicht festgestellten Juden wiedergegeben wurde. Ein wichtiger Hinweis ist die Bezeichnung des Gebiets Estlands als „judenfrei“. Weiterhin wurde die Karte Teil der dokumentarischen Beweise der britischen und amerikanischen Anklage.
Erstellt von Jekaterina Tschernezkaja