Am 8. August 1946 absolvierte der Interkontinentalbomber B-36 Peacemaker seinen ersten Testflug. Er war der erste in der Geschichte interkontinentaler Atomwaffenträger.

Die Entwicklung des Bombers begann bereits 1941, ursprünglich war er für Bombenangriffe auf Deutschland für den Fall vorgesehen, dass Großbritannien eine Niederlage erleidet. Nach seiner Entstehung war „Peacemaker“ für kurze Zeit die Kernwaffe der strategischen Kräfte der USA. Das speziell umgerüstete NB-36H-Flugzeug stieg in Luft im Rahmen eines Programms zur Entwicklung eines Flugzeugs mit einem funktionierenden Nuklearreaktor an Bord, doch weitere Versuche zur Entwicklung eines „atomar betriebenen Flugzeugs“ wurden aufgegeben.

Mit der Vervollkommnung der Flugzeugtechnik und dem wachsenden Risiko eines Atomkriegs verlor das Flugzeug an Aktualität. Zu den sechs Kolben-Antrieben wurden später vier Düsentriebwerke hinzugefügt, weshalb die Maschine von US-Piloten „six turning, four burning“ genannt wurde. Doch die Zuverlässigkeit war niedrig, wegen regelmäßiger Pannen und Brände hieß es dann: „two turning, two burning, two smoking, two choking, and two more unaccounted for“. Am 13. Februar 1956 geriet die B-36 in Flammen und musste eine Versuchsatombombe abwerfen.  Am 22. Mai 1957 warf sie versehentlich eine Fliegerbombe 500 Meter vom Atomwaffenlager entfernt ab, nur durch einen Zufall kam es nicht zu einer Explosion.

Mit der Entwicklung der legendären B-52 verschwand “Peacemaker” allmählich vom Himmel. 1954 wurde die Produktion gestoppt. 1959 wurde das letzte B-36-Flugzeug außer Betrieb genommen.

 

Quelle: Konstantin Kusnezow, Grigori Djakonow. B-36 – das letzte Argument Amerikas? // Fliegerkräfte und Zeit: Zeitschrift. – 2006.