Am 28. Juli 1946 beschuldigte der Assistent des US-Kriegsministers Howard Peterson Japan der Kriegsverbrechen auf den Philippinen. Ihm zufolge wurden 131.028 Staatsbürger der USA und Philippinen, vorwiegend Zivilisten, in der Zeit vom 7. Dezember 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs getötet. Davon kamen 92.184 Zivilisten der Philippinen und 595 Zivilisten der USA nach Morden, Folterungen bzw. anderer Gewaltformen ums Leben und werden deshalb als Opfer von Kriegsverbrechen eingestuft, was als Grundlage einer Anklage dienen kann.

Japan hielt Philippinen mehr als drei Jahre lang unter seiner Gewaltherrschaft, bis zur Kapitulation. Anschließend wurde die Zahl der Philippiner, die von den Japanern als Sklaven-Arbeitskräfte genutzt wurden, sowie die Zahl junger philippinischer Frauen, die in Bordelle für japanische Soldaten geschickt worden waren, genau festgestellt. Bei jedem japanischen Objekt wurden so genannte „Komfortzonen“ eingerichtet, wo junge Philippinen als Sex-Sklavinnen dienten.

Die Hauptstadt der Philippinen, Manila, wurde in ein Trümmerfeld verwandelt. Insgesamt kamen 527.000 Philippiner ums Leben. Es wurden 72 Fälle von Kriegsverbrechen mit vielen Todesopfern nachgewiesen. 336.500 Menschen starben an Hunger, der durch den Krieg verursacht wurde. Die Bevölkerung der Philippinen ging innerhalb der kommenden fünf Jahre wegen grassierenden Krankheiten und fehlenden normalen Lebensverhältnissen permanent zurück.

Diese Anklagen wurden gegen die japanischen Imperialisten bei den Tokioter Prozessen, die vom 3. Mai 1946 bis 12. November 1948 liefen, erhoben. Sieben Angeklagte, darunter die beiden ehemalige japanischen Premierministern Koki Hirota und Hideki Tojo wurden zum Tode durch Erhängen verurteilt. Die Todesurteile wurden am 23. Dezember 1948 im Sugamo-Gefängnis in Tokio vollstreckt.

 

Quelle: Lew Smirnow, Jewgeni Saizew. Gerichtsprozess in Tokio. – M: Wojenisdat, 1980.