Am 26. Juli reaktivierte der US-Kongress das Office of Price Administration.

Das Büro war bei der Federal Emergency Management Agency durch einen Erlass des Präsidenten Franklin Roosevelt vom 28. August 1941 ins Leben gerufen worden. Es war eine unabhängige Agentur gemäß dem Emergency Price Control Act, der am 30. Januar 1942 wegen des Krieges verabschiedet worden war. Das Büro konnte Preise sowie Lieferungen von Autos, Schuhen, Nylon, Zucker, Benzin, Öl, Kaffee, Fleisch und halbfertigen Produkten festlegen. Auf dem Höhepunkt der Tätigkeit des Büros waren fast 90 Prozent der Preise eingefroren.

1946 lobbyierten Produzenten und Verkäufer aktiv gegen das Büro, Ende Juni wurde es geschlossen. Als Ergebnis folgte ein rasanter Preisanstieg – innerhalb weniger als einem Monat stiegen die Lebensmittelpreise um 14 Prozent. Der allgemeine Preisanstieg lag bei sechs Prozent, was mehr als 100 Prozent im Jahresausdruck bedeutete. Weil die Verärgerung der Amerikaner über die steigenden Preise immer größer wurde,  musste der Kongress das Office wiederbeleben.

Allerdings war die direkte Preisregulierung unter Marktbedingungen nicht lange durchsetzbar. Fleischhersteller mussten die Produktion abbauen, es kam zu einem Mangel – zwischen Preiserhöhung und fehlenden Waren entschieden sich die  Amerikaner für höhere Preise. Die Unzufriedenheit der Verbraucher sorgte für einen politischen Wandel. Die Demokraten verloren die Mehrheit im Kongress an die Republikaner. Am 29. Mai 1947 wurde das Office of Price Administration endgültig aufgelöst, die Preisregulierung erfolgte gemäß Marktgesetzen. Diese Ereignisse wurden im Roman „The Silent Speaker“ von Rex Stout verarbeitet.

 

Quelle: Galbraith, John Kenneth. A Theory of Price Control. Boston, Harvard University Press, 1952.