Am 24. Juli 1946 sagte der ständige Vertreter der Sowjetunion bei den Vereinten Nationen und im UN-Sicherheitsrat, Andrej Gromyko, auf einer geschlossenen Sitzung des UN-Sicherheitsrats, dass die Sowjetunion den US-Plan über das Verbot der Produktion von Atomwaffen nicht akzeptieren wird.
Der am 14. Juni 1946 vorgestellte Plan, der von US-Präsidentenberater Bernard Baruch konzipiert worden war, sah die Schaffung einer Aufsichtsbehörde bei den Vereinten Nationen für die vollständige Kontrolle über Produktion, Forschung und technologische Informationen im Bereich der Atomenergie sowie internationale Inspektionen und ständige Kontrolle vor. Als zentrales Organ sollte die UN-Kommission für Atomenergie werden, die allerdings nicht dem UN-Sicherheitsrat unterstellt werden sollte – Beschlüsse sollten nur mit Stimmenmehrheit getroffen werden dürfen. Dabei gehörte die Mehrheit den USA.
Ein solcher Plan war angesichts des US-Atommonopols absolut unannehmbar – sowohl im militärischen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Im militärischen Bereich erschien dieser Plan besonders zynisch, weil die USA eine Atombombe nicht nur entwickeln und testen, sondern auch prüfen konnten – während der Kampfhandlungen gegen Japan.
Die Erklärung Gromykos machte Baruch-Plan faktisch zunichte. Bis 1948 wurde immer wieder versucht, dieses Konzept wiederzubeleben, das jedoch am Widerstand der Sowjetunion scheiterte.
Quelle: Eduard Iwanjan, Enzyklopädie der russisch-amerikanischen Beziehungen vom 18. bis 20. Jahrhundert – Moskau: Internationale Beziehungen, 2001