Am 16. Juli 1946 wurde in den USA laut Restrukturierungsplan des Präsidenten Harry Truman die Sozialversicherungsbehörde Social Security Administration (SSA) ins Leben gerufen. Sie sollte den Sozialrat ablösen, der bereits unter Roosevelt 1935 eingerichtet worden war. Obwohl Roosevelt als erster US-Präsident praktische Schritte im Bereich Sozialfürsorge auf föderaler Ebene begann und die Verabschiedung des Sozialgesetzes am 14. August 1935 erreichte, arbeitete der Rat eher langsam – die erste Rente gemäß diesem Gesetz in Höhe von 22,54 US-Dollar erhielt Ida May Fuller aus Brattleboro, Vermont, erst im Jahr 1940.
Truman musste nach den Kriegsjahren wieder Normalität in der Wirtschaft und im Alltag des Landes herstellen, vom Pazifischen Ozean und aus Europa kehrten Dutzende Tausend Veteranen zurück, viele waren schwer verletzt und nicht mehr arbeitsfähig. Der soziale Abstieg vieler Menschen hätte nicht nur zu Regierungswechseln, sondern zu einer großen sozialen Explosion führen können. Menschen forderten nun nicht nur Hilfe, sondern eine neue Philosophie und Politik des modernen Staates.
Das Hauptquartier der Administration war außerhalb Washingtons errichtet worden, weil das für sie zuvor bestimmte Gebäude an das Verteidigungsministerium übergeben wurde. Im Jahr 1946 war bereits ein riesiger Komplex mit vielen Räumen für Archive und Dokumente notwendig. Das neue Gremium wurde von Arthur Joseph Altmeyer geleitet.
Anschließend umfasste die Behörde zehn regionale Abteilungen, acht Processing-Center, rund 1300 lokale Einheiten und 37 Fernbetreuung-Dienste, die heute wegen aktuellen Corona-Pandemie sogar noch ausgebaut wurden. 2014 lagen die reinen Sozialausgaben bei 906,4 Mrd. Dollar, also 21 Prozent der Ausgaben der US-Regierung. Zum Jahr 2020 stiegen die Ausgaben auf 1,1 Bio. Dollar – auch wegen der Corona-Krise.
Quelle: Kennedy, David M. Freedom from Fear : the American People in Depression and War, 1929—1945 New York ; Oxford : Oxford University Press, 2001.