Am 13. Juli 1946 gerieten sieben US-amerikanische Marineinfanteristen in der chinesischen Provinz Hebei in Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit tobten dort blutige Gefechte. Das wichtigste Ziel der chinesischen Volksbefreiungsarmee dabei war, nicht die Städte zu verteidigen oder zu erobern, sondern vor allem US-amerikanische Soldaten zu töten. Die Festnahme der Marineinfanteristen war in diesem Kontext ein großer Erfolg der chinesischen Kommunisten.
Im Juli 1946 weitete sich in China ein langer und blutiger Bürgerkrieg aus. China geriet während der Konfrontation zwischen der Sowjetunion und den USA zunehmend ins Visier der beiden Mächte. Die Amerikaner fürchteten, dass China mit seinen gigantischen humanen Ressourcen und die Sowjetunion mit ihrer riesigen militarisierten Wirtschaft sowie mit ihren enormen technologischen und Kriegserfahrungen ein Bündnis schließen würden. Washington unterstützte die bourgeoise Kuomintang-Regierung, während Moskau den Kommunisten um Mao Zedong zur Seite sprang. Die Rote Armee befand sich immer noch auf dem chinesischen Territorium. Die USA versorgten ihrerseits die Truppen Chiang Kai-sheks mit Waffen, Munition und Technik.
Unter diesen Voraussetzungen könnte die Einmischung der US-Militärs geschweige denn ihr Tod zu kaum vorhersehbaren Folgen führen. Keine der Konfliktparteien wolle einen Übergang vom Kalten zu einem „heißen“ Krieg. Deshalb wurden alle gefassten US-Marineinfanteristen elf Tage später dank den diplomatischen Anstrengungen der USA und der Sowjetunion wieder freigelassen. Im September zogen die USA alle ihre Truppen aus China ab, damit diese in die Gefechte nicht mehr verwickelt werden konnten, und stoppten die Unterstützung für China.
Quelle: Oleg Nepomnin. Geschichte Chinas. 20. Jahrhundert. – M., Institut für Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften, 2011.