Am 19. Juni 1946 trat der sowjetische UN-Botschafter Andrej Gromyko mit einer Initiative zum Abbau und Regulierung der Waffenarsenale und zum Verbot der militärischen Nutzung der Atomenergie auf. Zudem präsentierte er einen Entwurf der Konvention über Verbot und Vernichtung aller fertig- oder noch nicht gebauten Atomwaffen binnen drei Monaten.

Moskau reagierte damit auf den amerikanischen „Baruch-Plan“, demzufolge die USA, die schon eigene Atomwaffen hatten, die totale Kontrolle über die Atomwaffenproduktion und über Forschungen auf diesem Gebiet bekommen sollten. Die Sowjets konnten unmöglich einen solchen Plan akzeptieren und mussten unbedingt eine Antwort darauf geben.

Der Weltgemeinschaft wurde ein Plan präsentiert, welcher Atomwaffen komplett verbietet, wobei Atomenergie ausschließlich zu friedlichen Zwecken genutzt  werden dürfte. Die USA haben dem Plan aus Moskau nie zugestimmt. Aber die Idee zur Kontrolle über Atomwaffenproduktion und über Forschungen auf diesem Gebiet wurde immer wieder eingebracht, unter anderem nach dem Ende des Atomwaffenmonopols der USA. Am 11. Juni 1947 legte die Sowjetunion der Atomenergie-Kommission einen Plan vor, der Vernichtung aller Atomsprengsätze und UN-Kontrolle über nukleare Stoffe vorsah. 1948 forderte die UdSSR ein Atomwaffenverbot und den Abbau aller Rüstungen und Streitkräfte der ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats, doch die USA stellten sich dagegen: In Washington fürchtete man, dass Westeuropa zum sowjetischen Einflussraum werden könnte.

1955 wurde in den USA das so genannte „Einstein-Russell-Manifest veröffentlicht, in dem amerikanische Physiker zum Verzicht auf die Nutzung der Atomenergie zu militärischen Zwecken aufriefen. Die Sowjetunion initiierte auf dem Genfer Gipfel im selben Jahr eine Kürzung der Rüstungen nebst Atomwaffenverbot und forderte eindringlich, die Gefahr eines neuen Kriegs einzuhegen. 1959 folgte die Erklärung der sowjetischen Führung über allgemeine und vollständige nukleare Abrüstung, die eine Entsorgung aller Atomwaffen vorsah.

 

Quelle: Zeitung „Prawda“, Nr. 145 (19227), 20. Juni 1946.