Im Jahr 1946 verweigerte Großbritannien etwa 100.000 europäischen Juden, die den Holocaust überlebt hatten, die Einreise. Darauf reagierte David Ben-Gurion mit dem Befehl zur Operation „Nacht der Brücken“ (auch als „Operation Agatha“ bekannt“) zum Aufbegehren gegen die britischen Behörden.
Der britische Außenminister Ernest Bevin hatte zuvor erklärt, dass in Palästina zum Schutz der vielen Einwanderer eine komplette Division stationiert werden müsste, was einen Ausbruch von antisemitischen Stimmungen provozieren könnte. Zudem wäre dieses Vorhaben einfach zu teuer für die Nachkriegszeit. Die Leiter der jüdischen Gemeinden wollten London beweisen, dass gerade das Einreiseverbot dem Vereinigten Königreich deutlich mehr schaden würde. Deshalb wurde beschlossen, insgesamt elf Brücken zu sprengen, die Palästina mit anderen Ländern verbanden.
Ideengeber für diese Aktion war der jüdische Militärexperte Yigal Alon. Der entsprechende Plan wurde vom Offizier Dov Zesis weitergesponnen. Zu den Befürwortern dieses Einsatzes gehörte auch der legendäre Gründungsvater Israels, David Ben-Gurion.
Neun Brücken wurden total zerstört, eine weitere wurde stark beschädigt. An der elften Brücke traf eine Patrone bei einem Schusswechsel mit der Polizei einen Sprengsatz, der gerade präpariert wurde. Bei der Explosion kamen 14 Bombenleger ums Leben.
Die „Nacht der Brücken“ hatte eine umfassende polizeiliche Operation gegen jüdische Siedler zur Folge, doch letztlich beschleunigte sie den Abzug der britischen Truppen aus Palästina.
Quelle: Michail Schterenschis. Die Geschichte des Staates Israel, 1896 bis 2009. – 3. – Isradon, 2009.