Am 17. Juni 1946 verkündete das US-Unternehmen Bell Systems, Tochter des Telekom-Riesens AT&T, dass seine Kunden jetzt mobile Telefonanlagen der Generation 0G nutzen können. Die genaue Bezeichnung dafür lautete „Mobile Telephone System“ (MTS). Eine Kommunikationsanlage dieser Art wog 36 Kilogramm und war für die Installation in Fahrzeugen bestimmt.

Die Kommunikation erfolgte auf drei UKW-Kanälen. Für einen Anruf musste man einen freien Kanal finden, dann die Zentrale anrufen und die Anrufnummer nennen. Die Kommunikation erfolgte nach dem „Push-to-Talk“-Prinzip: Man musste auf die Sprechtaste drücken und halten, um zu sprechen, und diese loslassen, um den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung zu hören.

Das Projekt wurde in St. Louis gestartet. Der Monatspreis für diese Dienstleistung betrug 30 Dollar. Zusätzlich mussten die Telefonate minutenweise bezahlt werden. Zu den wichtigsten Kunden gehörten Versorgungsbetriebe, Frachtunternehmen, Journalisten usw. Am 2. Oktober 1946 wurde in Chicago ein Automobil-Telefondienst mit Motorola-Ausrüstung gestartet. 1948 hatten schon Einwohner von 60 Städten landesweit Zugang zum MTS-Urban-Dienst. Das waren etwa 4000 Abonnenten, die jeden Monat 117 000 Anrufe tätigten. Zudem gab es etwa 1900 Abonnenten des Dienstes MTS Highway (Telefonzellen an Autobahnen und an Ufern von schiffbaren Flüssen), auf die 36 000 Anrufe monatlich entfielen.

1964 präsentierte Bell Systems eine neue Version des Dienstes: Improved Mobile Telephone Service – IMTS. Dabei handelt es sich schon um eine Vollduplex-Kommunikation mit automatischer Suche nach freien Funkkanälen und automatischem Anruf.  Die ersten Anlagen dieses Typs waren „nur“ noch 18 Kilogramm (und später sogar neun Kilogramm) schwer. In einigen Regionen der USA wurden noch bis Anfang der 1980er-Jahre mit MTS/IMTS-Technik kommuniziert.

 

Quelle: Tom Farley. „The Cell Phone Revolution.” Cover story for American Heritage's Invention and Technology“ (2007). 22 (3): 8–19. ISSN   8756-7296