Am 5. Juni 1946 konnten Schiffe endlich wieder sicher im Finnischen Meerbusen fahren. Am selben Tag wurde auch der Leningrader Meereshafen wiedereröffnet: Das Fahrwasser von Kronstadt bis zur Tallinn-Helsinki-Verbindung war endgültig von Minen geräumt worden.

In den Kriegsjahren waren im Finnischen Meerbusen Tausende Wasserminen gelegt worden. Viele Minen waren miteinander verbunden, mit Pyropatronen daneben, was die Minenräumung nach dem Krieg besonders schwierig gestaltete.

Der Militärrat der Leningrader Front hatte bereits im Januar 1943 beschlossen, in der Stadt Minensuchschiffe bzw. -boote zu bauen, doch wegen der Blockade gab es häufig Probleme mit der Stromversorgung und mit Baustoffen. Zudem mangelte es an Fachkräften. Das Konstruktionsbüro des Baltischen Werkes mit Sergej Basilewski an der Spitze entwickelte das kleine Minensuchschiff Nr. 253 mit einer Wasserverdrängung von 100 Tonnen. Diese Schiffe wurden in vier städtischen Betrieben und nach dem Durchbruch der Blockade auch in einer Werft in Ust-Ischora gebaut. Diese Schiffe sollten die wichtigste Rolle bei der Beseitigung der Seeblockade Leningrads spielen.

Die Minenräumung im Finnischen Meerbusen begann im Herbst 1944. Insgesamt lagen etwa 67 000 nicht explodierte Minen, Bomben und Geschosse auf dem Meeresboden der Ostsee, was insgesamt mehrere Millionen Tonnen Sprengstoff ausmachte. Die Minenräumung wurde erst im Juni 1946 beendet. Insgesamt vier Divisionen von Minensuchschiffen beteiligten sich daran. Dabei gingen seit 1944 insgesamt 130 Schiffe verloren, mehr als 5000 Matrosen starben. Vor der estnischen Küste dauerte die Minenräumung noch bis Anfang der 1960er Jahre.

Die Gesetzgebende Versammlung St. Petersburgs verabschiedete am 12. Oktober 2005 ein städtisches Gesetz, dem zufolge der 5. Juni als Tag des Durchbruchs der Seeminen-Blockade von Leningrad gilt.

Quelle:

Offizielle Website der Stadtverwaltung von St. Petersburg