17 Mitglieder der polnischen Widerstandsbewegung – der Armia Krajowa (dt. Heimatarmee) - wurden wegen Terroraktivitäten in der Gemeinde Pultusk (70 km von Warschau entfernt) verurteilt. Am 18. Mai wurden drei von ihnen – Konstanty Kocziszewski, Edmund Sackczewski und Mieczysław Kaminski - zur Todesstrafe durch Erschießen verurteilt.

Trotz der Auflösung der Armia Krajowa am 19. Januar 1945 wollten sich viele Offiziere und aktive Teilnehmer der polnischen Widerstandsbewegung mit der Aufstellung des prosowjetischen Regimes in Polen und dem faktischen Verlust der politischen Selbstständigkeit nicht abfinden. Sie befürchteten Festnahmen, versteckten sich in Wäldern und setzten ihre Untergrundtätigkeit fort. Das traf auch auf Konstanty Kocziszewski zu - Teilnehmer des Warschauer Aufstandes von 1944 und Mitglied des „Piesc“-Bataillons, bekannt unter den Beinamen Plon und Gorka. Ein ähnliches Schicksal hatten Sackczewski und Kaminski.

Die polnische Widerstandsbewegung existierte faktisch bis zum Beginn der 1950er Jahre, doch ihr Höhepunkt entfiel auf die ersten drei Nachkriegsjahre. Ihre Aktionen waren nun vorwiegend antikommunistisch geprägt. In Polen agierten Untergrundorganisationen wie  „Wolność i Niezawisłość“ (dt. „Freiheit und Unabhängigkeit“), die ehemalige Mitglieder der Armia Krajowa wieder in die Zivilgesellschaft integrieren wollte, die „Armia Polska w Kraju“ (dt. „Polnische Armee in der Heimat“), der „Narodowe Zjednoczenie Wojskowe“ (dt. „Nationaler Militärverband“) u.a. Im Jahr 1947 erklärte der Oberst des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit, Julia Brystiger (aka. „Bloody Moon“), dass der „Terror- und politische Untergrund als bedrohende Kraft nicht mehr existiert“ und übrig gebliebene Klassenfeinde an Universitäten, im Staatsdienst und in Produktionsbetrieben „gefunden und neutralisiert“ werden sollen.

Festnahmen und Hinrichtungen gingen weiter bis zum Tod Stalins und bis zu den personellen Änderungen in der sowjetischen Führung. 1956 kündigte die polnische Regierung eine Amnestie an, bei der 35.000 ehemalige Kämpfer der Armia Krajowa freigelassen wurden.

Quelle:  

Zygmunt Woźniczka, Zrzeszenie „Wolność i Niezawisłość“ 1945—1952 (Warszawa: Instytut Prasy i Wydawnictw „Novum“ — „Semex“, 1992)