Am 4. Mai 1946 wurden alle Strukturen des militärischen Abschirmdienstes Smersch in die 3. Hauptverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit umgegliedert. Die furchterregende Abbreviatur Smersch (Abkürzung vom russischen „Tod den Spionen!“) wurde damit Vergangenheit.

Es gab insgesamt drei Organisationen unter diesem Namen. Am 19. April 1943 wurden im Sinne der geheimen Direktive des sowjetischen Rates der Volkskommissare Nr. 415-138ss die Hauptverwaltung für Abwehr Smersch im Volkskommissariat für Verteidigung und die Abwehrverwaltung Smersch im Volkskommissariat für Seestreitkräfte gebildet. Am 15. Mai 1943 wurde im Sinne des Befehls Nr. 00856 des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) auch die Abwehr-Abteilung Smersch im NKWD gebildet, die für operative Bedienung der Grenz- und der Inneren Truppen, der Polizei und anderer Abteilungen dieser Behörde zuständig war.

Die größten Feinde der Smersch-Kräfte waren die Abwehr, das Reichssicherheitshauptamt, die militärischen Nachrichtendienste Finnlands und Rumäniens. Der Dienst in den Smersch-Reihen war mit großen Risiken verbunden: Im Durchschnitt dauerte die Dienstzeit drei Monate – dann wurde der Beamte oft entweder getötet oder schwer verletzt. Smersch war für die vorläufige Säuberung der Frontlinie von deutschen Agenten und antisowjetischen Elementen zuständig. Besondere Erfolge erzielten Smersch-Mitarbeiter bei Funkspielen.

In jedem Truppenteil gab es mindestens einen Smersch-Mann, der die Soldaten und Offiziere mit „problematischen“ Biografien beobachtete und Agenten rekrutierte. Smersch hatte ein umfassendes System zur Bespitzelung von Menschen im Hinterland und an der Front entwickelt.

Die Smersch-Gremien hatten keinen konkreten prozessualen Status, und deshalb wurden festgenommene Personen oft außergerichtlich verhört und erschossen – „nach den Gesetzen der Kriegszeit“. Selbst hochrangige Offiziere konnten jahrelang in Haft gehalten werden – ebenfalls ohne ein richtiges Ermittlungsverfahren und einen Gerichtsprozess.

Quelle:

Alexandr Sewer „Tod den Spionen!“: Militärischer Nachrichtendienst Smersch in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges“