1920 wurde auf dem Territorium des früheren Osmanischen Reiches das Arabische Königreich Syrien mit dem Zentrum in Damaskus gegründet. Aber schon wenige Monate später wurde es von der französischen Armee okkupiert. 1922 beschloss der Völkerbund, diese Besatzung zu legitimieren.

1936 vereinbarte Frankreich mit Syrien vertraglich dessen Unabhängigkeit. Doch 1940 wurde Frankreich selbst von Deutschland besetzt. Seitdem wurde Syrien vom Vichy-Regime kontrolliert, und Deutschland schickte seine Luftwaffenverbände nach Syrien.

Im Juni und Juli 1941 gelang es den Streitkräften für ein freies Frankreich mit den Generälen Charles de Gaulle und Georges Catroux an der Spitze, Syrien unter ihre Kontrolle zu nehmen. De Gaulle betonte später, dass diese Ereignisse unmittelbar mit den deutschen Plänen zum Überfall auf Griechenland, Jugoslawien und der Sowjetunion verbunden gewesen seien – das sei ein Manöver gewesen, um die Verbündeten zu zwingen, sich auf Nebenkriegsschauplätze abzulenken.

Am 27. September 1941 verkündete Frankreich die Unabhängigkeit Syriens, aber französische Truppen blieben weiterhin auf dem Territorium des Landes.

Am 17. April 1946 wurden die französischen Kräfte auf Drängen der Sowjetunion aus Syrien abgezogen. Seit dieser Zeit orientiert sich die syrische Regierung in der Außenpolitik an Moskau. Zum Präsidenten Syriens wurde Schukri al-Quwatli, der noch zu den Osmanen-Zeiten für die Unabhängigkeit gekämpft hatte und 1922 von den Franzosen zur Todesstrafe verurteilt worden war.

Seit 1946 wird am 17. April der Tag der Unabhängigkeit Syriens gefeiert.

 

Quelle: Michail Chljustow. „Vom Frieden bis zum Krieg. Politische Geschichte Syriens im 20. und frühen 21. Jahrhundert“. Analytischer Bericht. Moskau, 2013.