Am 11. April 1946 fand auf der Muroc Army Air Force Base (seit 1950er-Jahren Edwards Air Force Base) der erste Testflug des Versuchsflugzeugs Bell X-1 mit Raketenantrieb statt.

Bereits vor dem Krieg begriff das Militär vieler Länder, dass Triebwerke mit Düsenschub die nächste Entwicklungsstufe sind. Bereits 1939 hatte Deutschland das weltweit erste Flugzeug (He-176) mit Raketenantrieb getestet, und noch im selben Jahr das erste Flugzeug (He-178) mit Strahltriebwerk.

Der neue Maschinentyp spaltete die Gemüter der Piloten. Der Cheftestpilot der National Advisory Committee for Aeronautics (NACA), Melvin Gough, sagte: „Kein NACA-Pilot wird eine verdammte Knallbüchse fliegen“. Dennoch startete das US-Verteidigungsministerium das Programm zur Durchbrechung der Schallmauer.

Das Projekt zum Bau des Düsenjets wurde 1943 begonnen und von der Firma Bell Aircraft zusammen mit NACA und US-Luftstreitkräften durchgeführt. 1946 wurde das erste Exemplar der Bell X-1 gebaut. Der Jungfernflug erfolgte im Gleitflug mit einem speziell modifizierten B-29-Bomber. Um Treibstoff beim Start zu sparen und die maximale Geschwindigkeit zu erreichen, sollten   Trägerflugzeuge zum Einsatz kommen. Die Länge einer normalen Startbahn reichte für die neue Maschine nicht aus. Das Flugzeug sollte auf dem Boden des Rogers Dry Lake landen. Der erste selbstständige Flug fand im Dezember 1946 statt.

Am 14. Oktober 1947 durchbrach die Bell X-1 unter Leitung von Charles Yeager weltweit erstmals die Schallmauer. Die Öffentlichkeit wurde jedoch erst acht Monate später darüber informiert.

In der Sowjetunion wurde die Schallmauer erstmals am 26. Dezember 1948 vom PIloten Oleg Sokolowski mit dem Versuchs-Jagdflugzeug La-176 durchbrochen.

 

Quelle: Alexander Tschetschin, Nikolai Okolelow. Experimentalflugzeug X-1 // Flügel der Heimat: Zeitschrift – 2008. - Nr.1.