Am 9. April 1946 verabschiedete der sowjetische Ministerrat die geheime Verordnung Nr. 805-327ss, der zufolge beim Labor Nr. 2 der Akademie der Wissenschaften (heute Forschungszentrum „Igor Kurtschatow) das Konstruktionsbüro Nr. 11 (KB-11) gegründet wurde, das sich mit der Entwicklung von Atomwaffen befassen sollte.

Die sowjetischen Forscher bekamen den Befehl, binnen kürzester Zeit eine Atombombe zu entwickeln. Als technische Basis für das Konstruktionsbüro Nr. 11 sollte der Rüstungsbetrieb Nr. 550 in der Ortschaft Sarow (autonome Republik  Mordwinien) (heute Sarow (Gebiet Nischni Nowgorod)) dienen.

Bis 1927 war die einzige Sehenswürdigkeit dieses Dorfes das Kloster Sarowskaja Pustyn, wo der bekannte russische Heilige Seraphim von Sarow gelebt hatte. 1954 bekam die kleine Ortschaft den Status einer „geschlossenen Stadt“ (Besucher brauchten eine Sondergenehmigung). Die Einwohner profitieren davon dank einer  hervorragend ausgebauten Infrastruktur, komfortablen Wohnungen und überdurchschnittlichen Löhnen. Später wurde die Stadt auch unter den Namen Kremljow, Arsamas-75 und Arsamas-16 bekannt. 

In Sarow forschten herausragende Physiker wie Igor Kurtschatow, Juli Chariton, Jakow Seldowitsch, Andrej Sacharow, Nikolai Bogoljubow, Michail Lawrentjew, Igor Tamm usw.

Am 3. April 1949 verabschiedete der Ministerrat die Verordnung Nr. 863-327ss, die den Bau der ersten Produktionsstätte für Atombomben in der Sowjetunion vorsah.

 

Quelle: Sowjetisches Atomprojekt. Ende des Atommonopols. Wie das war… - 2. Ausgabe.