Am 31. März führten britische und amerikanische Truppen eine gemeinsame Operation zur Aufdeckung und Festnahme von Mitgliedern der Nazi-Untergrundorganisation „Werwolf“ durch. Die Bewegung bestand aus ehemaligen Angehörigen der Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Mädel und wurde vom ehemaligen Reichsjugendführer Artur Axmann geleitet.
Bei der Razzia am 31. März wurden mehr als 7000 Soldaten eingesetzt. Mehr als 800 Personen wurden festgenommen. Bei einigen Festnahmen kam es sogar zu Schießereien.
Die Führung der Hitlerjugend plante Aktionen nach der Niederlage Deutschlands. Axmanns geplanter Widerstandskampf gegen die Besatzungsbehörden sollte die Alliierten spalten. Gesucht und rekrutiert werden sollten die „besten Kräfte“ der Hitlerjugend in den bayerischen Alpen und Bad Tölz. Von dort aus sollten sie Sabotageakte und Terroranschläge durchführen. Bereits im März 1945 wurden entsprechende Anweisungen und Pläne erstellt sowie mehrere Millionen Mark bereitgestellt.
Im Mai 1945 schickte Axmann 1000 Kinder und Jugendliche in den schier ausweglosen Kampf nach Berlin. Er ließ seine Einheit im Stich, die die Pichelsdorfer Brücke verteidigte, und floh zusammen mit Martin Bormann (später berichtete Axmann vom Tod Bormanns). Im November 1945 wurde Axmann, der unter dem Decknamen Erich Siewert in Mecklenburg unerkannt lebte, entlarvt und festgenommen. Nach einigen Angaben verriet er die Namen der meisten Drahtzieher der Nazi-Untergrundbewegung.
Nach drei Jahren Haft wurde Artur Axmann freigelassen und setzte sein Leben als erfolgreicher Geschäftsmann fort.
Quelle:
Guido Knopp „Hitlers Kinder“ – M.: Olma-Press, 2004