Am frühen Morgen des 17. Februars wurde eine griechische Garnison einem heftigen Beschuss von der albanischen Seite ausgesetzt. Das wurde einer der größten Zwischenfälle in einer ganzen Reihe von Grenzkonflikten zwischen den beiden Ländern in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre. In den meisten Fällen wurden die Griechen angegriffen, und die Albaner stahlen Rindvieh und kidnappten Menschen. Doch diesmal erreichte die Aggression ein neues Niveau: Es kam zu einem bewaffneten Konflikt zwischen regulären Truppeneinheiten beider Länder.

De facto befand sich Albanien im Kriegszustand mit Griechenland seit dem 28. Oktober 1940, als es sich als Satellit Italiens den Achsenmächten angeschlossen hatte. Aber die neue kommunistische Regierung Albaniens wies die Vorwürfe zurück, sie hätte mit den Nazis kooperiert, denn sie bestand aus Teilnehmern bzw. Anhängern des Widerstands (den albanischen Partisanen gelang es, im Alleingang die Italiener zu verdrängen und zur Kapitulation zu zwingen).

Ursprünglich hatte auf Griechenland eigentlich dasselbe Schicksal gewartet, aber ein Versuch Italiens zur Okkupation des Landes scheiterte, und diese „Aufgabe“ löste später die deutsche Wehrmacht. Am Ende wurde Griechenland nach dem Umfang der menschlichen und wirtschaftlichen Verluste zu einem der größten Opfer des Zweiten Weltkriegs.

Die langjährigen territorialen Konflikte zwischen beiden Ländern spitzten sich nach dem Krieg weiter zu. Ohne in der Lage zu sein, das territoriale Problem selbst zu regeln, griff die albanische Regierung auf Repressalien gegen ethnische Griechen auf eigenem Territorium zurück, von denen die meisten in Konzentrationslager geworfen wurden. Griechenland appellierte seinerseits an die Weltgemeinschaft und behinderte den UN-Beitritt Albaniens. Jugoslawien trat häufiger mit Initiativen zur Aufnahme Albaniens in die Vereinten Nationen auf, doch Griechenland, das von Großbritannien unterstützt wurde, entschied die diplomatischen Auseinandersetzungen jedes Mal für sich.

Albanien wurde erst am 14. Dezember 1955 UN-Mitglied.

Quelle:

Digitale Bibliothek der Vereinten Nationen