Am 20. Januar 1946 beschloss der damalige Präsident der französischen Provisorischen Regierung, General Charles de Gaulle, seinen Posten zu verlassen. Seine Entscheidung verkündete er in einer Sitzung des Ministerrats. Einen Tag später informierte de Gaulle in einem Brief den Präsidenten der Verfassunggebenden Versammlung, Felix Gouin, über seine Absicht, „sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen“, und verließ Paris.
In der Regierung brach eine Krise aus. Vertreter der drei führenden Parteien – der Französischen Sektion der Arbeiter-Internationale, der Kommunistischen Partei und der Volksrepublikanischen Bewegung – trafen sich im Palais Bourbon. Am 22. Januar 1946 wurde die Verfassunggebende Versammlung für die Wahl des neuen Präsidenten des Ministerrats angesetzt. Am 23. Januar übernahm der Sozialist Felix Gouin den Posten.
In den eineinhalb Jahren der Amtszeit de Gaulles hatte sich Frankreich neben dem „Großen Dreigespann“ an der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht beteiligt und Besatzungszonen in Deutschland und Österreich bekommen. 1959 kehrte Charles de Gaulle an die Machtspitze zurück und wurde zum Präsidenten der Fünften Republik.
Quellen:
Zeitung „Prawda“ Nr. 19 (10101) vom 22. Januar 1946
Zeitung „Prawda“ Nr. 20 (10102) vom 23. Januar 1946