Am 19. Januar 1946 hat der Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen der Alliierten Douglas MacArthur das Internationale Militärtribunal für den Fernen Osten ins Leben gerufen. Am selben Tag wurde dessen Satzung gebilligt. Die Grundlage des Dokuments bildete die Satzung des Internationalen Militärgerichtshofs in Nürnberg.

In den Gerichtshof für den Fernen Osten wurden Vertreter von elf Staaten aufgenommen – UdSSR, USA, China, Großbritannien, Australien, Kanada, Frankreich, Niederlande, Neuseeland, Indien und Philippinen. Zum Chefankläger im Prozess wurde US-Anwalt Joseph Keenan, zum Vorsitzenden des Gerichtshofs der australische Richter William Webb. Auf Seiten der Sowjetunion wurde zum Richter Generalmajor Iwan Sarjanow ernannt, zum Ankläger Professor Golunski.

Der Prozess in Tokio verläuft im Palast Ichigaya, dem ehemaligen Stab der Kaiserlichen japanischen Armee und wird vom 3. Mai 1946 bis 12. November 1948 dauern. Während der Anhörungen wird das Verfahren über einen verbrecherischen Charakter der Politik der japanischen Regierung, geleitet von General Todsio Hideky, erörtert. Gegen 29 Angeklagte wird die Klage  wegen Planung und Führung eines Angriffskriegs und Verbrechen gegen die Menschheit erhoben. Sechs Generäle, darunter Tojo Hideki sowie der japanische Außenminister Koki Hirota werden zur Todesstrafe am 12. November 1948 verurteilt. Die anderen werden zur Haftstrafe verurteilt, 15 von ihnen zur lebenslangen Haftstrafe.

Doch Mitte der 1950er-Jahre wurden alle bei den Tokioter Prozessen Verurteilten, die bis zur vorzeitigen Entlassung am Leben blieben, amnestiert. Ende 1978 wird Todsio Hideky in der Heimat als Mensch eingestuft, der für die Heimat auf dem Schlachtfeld fiel. Bis heute ist sein Name auf einer Tafel im Yasukuni-Schrein in Tokio eingraviert.

Quellen:

Natalja Lebedewa „UdSSR und Nürnberger Prozesse. Unbekannte und wenig bekannte Seiten der Geschichte. Sammelbuch der Dokumente“

Große russische Enzyklopädie