Mehrere westliche Zeitungen berichteten, dass die Sowjetunion der Türkei den Krieg erklärt hätte.
Die wichtigste Nachrichtenagentur der Sowjetunion sprach von Gerüchten und Provokationen bei diesen Meldungen. Das Dementi der Nachrichtenagentur TASS wurde in der Zeitung „Prawda“ am 9. Januar 1946 veröffentlicht.
Die ausländische, und zwar die französische Presse, berichtete über angebliche „blutige Zusammenstöße“ zwischen Grenzsoldaten an der türkisch-bulgarischen Demarkationslinie und an der russisch-türkischen Grenze nahe des Kaukasus. Laut TASS waren diese Gerüchte eine „lügnerische und gewissenlose Erfindung“ der Zeitung „Paris-Matin“. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass die Redaktion der Pariser Zeitung zu „provokativen Aktionen“ neige.
Die Zuspitzung der Situation Ende 1945 bzw. Anfang 1946 hing unter anderem mit territorialen Ansprüchen der Sowjetunion gegenüber der Türkei zusammen. Die Sowjetunion beharrte auf der Rückgabe der historischen Gebiete Georgiens und Armeniens und focht die Hoheit der Türkei über die Meerenge Dardanellen an. Diese Forderungen wurden vom Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Wjatscheslaw Molotow, auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 ausgesprochen.
Im Februar 1952 trat die Türkei der Nato bei, am 30. Mai 1953, nach dem Tod Stalins, gab die Sowjetunion die Gebietsansprüche gegenüber der Türkei gänzlich auf.
Quellen:
Zeitung „Prawda“, Nr. 7 (10089) vom 9. Januar 1946