Britischer Kriegsgerichtshof fällt Urteile zum sogenannten „Essener Lynch-Gericht“ (zum grausamen Mord an britischen Militärpiloten)

Der britische Kriegsgerichtshof in Essen behandelte vom 18. bis 22. Dezember den Fall von zwei deutschen Soldaten und fünf Einwohnern der Stadt Essen, die für schuldig am Mord an drei gefangengenommenen britischen Piloten erklärt wurden.

Am 13. Dezember 1944 hatte der Hauptmann Erich Heyer verfügt, die britischen Kriegsgefangenen in der städtischen Abteilung der Luftwaffe unterzubringen. Dabei wurde dem Konvoi extra befohlen, die empörten Stadtbewohner bei deren Vorgehen nicht zu behindern. Sie bewarfen nämlich die Briten mit Steinen, als sie durch die Stadt geführt wurden – und der Konvoi tat nichts dagegen. Am Ende wurden die drei Piloten von einer Brücke gestoßen – und unten von den Einwohnern und Begleitsoldaten totgeschlagen.

Auf Beschluss des Tribunals wurden Hauptmann Heyer für seine Hinweise und ein gewisser Johann Braschoss für die Aufhetzung der Menschenmenge zur Todesstrafe verurteilt, drei weitere Angeklagte zu Haftstrafen von fünf Jahren bis zu lebenslang. Die Schuld von zwei Stadteinwohnern konnte nicht nachgewiesen werden, und sie wurden freigesprochen.