Am vierten Jahrestag des japanischen Überfalls auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor wurde in der philippinischen Hauptstadt Manila das Todesurteil für den japanischen General Yamashita Tomoyuki verkündet.

Eines der ersten Kriegsgerichte gegen das japanische Kriegskommando legte die Basis für künftige internationale Tribunale, indem das Kriegsrecht durch die „Yamashita-Regel“ vervollkommnet wurde, welche die Verantwortung hochrangiger Kommandeure  für das Vorgehen ihrer Soldaten vorsah, auch wenn sie keine verbrecherischen Befehle gegeben hatten.

Im Laufe des offenen Prozesses wurde General Yamashita beschuldigt, in der Zeit vom 26. September 1944 bis zum 2. September 1945, als er Kriegsgouverneur der Philippinen gewesen war, insgesamt 123 Mal die Kriegsgesetze verletzt und US-amerikanische Bürger, Soldaten und deren Verbündete grausam behandelt zu haben. Das Tribunal hörte sich fast 300 Zeugenaussagen an und analysierte mehr als 400 Beweismaterialien. Die US-Anklage hatte keine Beweise für direkte oder indirekte Befehle Yamashitas, aber mit einer Stimmenmehrheit fällte das Tribunal das Todesurteil für den japanischen General, der erhängt werden sollte. Der Oberste Gerichtshof der Philippinen und der Oberste Gerichtshof der USA lehnten später Yamashitas Einspruch ab, und Präsident Harry Truman weigerte sich, sein Begnadigungsgesuch zu signieren.

Das Urteil wurde am 23. Februar 1946 vollstreckt.