„Und wieder rissen sie Haut und Fleisch ab“

Überlebende Gestapo-Opfer schildern ihre Folter

Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage

1. Prügel mit einer Ochsenaderpeitsche

2. Wanne. Das Opfer wurde mit dem Kopf in eine mit kaltem Wasser gefüllte Wanne gesteckt und gehalten, bis es beinahe erstickte. Dann wurde der oder die Ärmste per Mundbeatmung wiederbelebt. Falls das Opfer immer noch die Aussage verweigerte, wurde das Ganze noch mehrmals wiederholt. In der nassen Kleidung musste es die Nacht in der kalten Zelle verbringen.

3. Folter mit Strom. Die Kabel wurden zunächst an den Händen, dann an den Füßen, an den Ohren und dann noch am Anus und am Penis befestigt.

4. Die Geschlechtsorgane wurden mit einer speziellen Zwinge geklemmt.

5. Aufhängung. Die Hände wurden hinten gefesselt. Die Fesseln wurden an einen Haken gehängt, und das Opfer wurde damit hochgehoben. Zunächst wurde es heftig hochgehoben und dann nach unten gesenkt. Dann wurde es für eine längere Zeit in der Luft gelassen, wobei seine Arme oft ausgekugelt wurden. Ich habe den Leutnant Lefevre im Lager gesehen, der sich mit den Armen nicht mehr bedienen konnte, weil er auf diese Weise für vier Stunden aufgehängt worden war.

6. Verbrennung mit Lötlampe oder Zündhölzern.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage

„Am 2. Juli wurde ins Lager mein Kumpel Lalou gebracht, der Lehrer aus dem Departement Cher war. Er musste in der Stadt Bourges den größten Teil dieser Foltern ertragen. Er hatte einen ausgekugelten Arm, und nach der Aufhängung konnte er nicht mehr mit den Fingern seiner rechten Hand bewegen. Er wurde mit der Peitsche verprügelt und mit Strom gefoltert. Er wurde mit Zündhölzern angebrannt. Man hat ihm verbrannte Zündhölzer unter die Nägel auf den Händen und Füßen eingetrieben. Ihm wurden Hände und Füße mit Watte umwickelt und dann angezündet. Und wenn die Watte brannte, stach ihm ein Deutscher ein Messer in die Fußsohlen, und ein anderer verprügelte ihn gleichzeitig mit der Peitsche. Einige seiner Finger waren mit Phosphor bis zum zweiten Gelenk weggebrannt. Seine Wunden waren mit Eiter gefüllt. Es war ja ein Wunder, dass er keine Sepsis hatte.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage

„Am 12. Tag um 10.00 Uhr, nachdem Paoli irgendeine Frau zusammengeschlagen hatte, kam er zu mir und sagte: „Du Hund, du hast kein Herz: Das ist doch deine Frau, die ich verprügelt habe, und ich werde das weiter tun, bis du es mir gesagt hast.“ Er wollte, dass ich die Treffpunkte und die Namen meiner Kameraden verrate. (…) Am 14. Tag wurde ich um 6.00 Uhr wieder in der Folterkammer schikaniert. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Bevor ich eingeführt wurde, hatte Paoli gesagt: ‚Ich gebe dir fünf Minuten, damit du mir alles sagst, was du weißt. Wenn du in fünf Minuten nichts gesagt hast, wirst du um 3.00 Uhr erschossen. Deine Frau wird um 6.00 Uhr erschossen, und dein Sohn wird nach Deutschland vertrieben.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage

„Die Leute, die vom Verhör zurückkamen, hatten mit benzinbespritzter Watte verbrannte Zehen; die anderen hatten Brandwunden vom Löteisen an ihren Waden. Und manche wurden einfach von Polizeihunden gebissen.“

Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussage des Professors Domergue aus Besancon

„Wurde am 11. Februar 1944 verhaftet und beim Verhör mit einer Ochsenader-Peitsche verprügelt. Eine Frau, die gefoltert wurde, schrie schrecklich. Einem Verhafteten wurde gesagt, das wäre seine Frau gewesen. Er sah, wie sein Kamerad mit einer 50 Kilogramm Belastung an jedem Fuß aufgehängt wurde. Einem anderen wurden die Augen mit einer Nadel ausgestochen. Ein Kind verlor völlig die Stimme.“

ФОТО

Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen des Augenzeugen Musson aus dem St. Pierre-Gefängnis in Marseille

„Das Opfer wurde zusammengeknickt, seine Hände wurden am rechten Fuß befestigt, dann wurde es auf den Boden geworfen und 30 Minuten lang mit einem Stock geprügelt. Wenn das Opfer ohnmächtig wurde, wurde es mit einem Eimer Wasser begossen.

(…)

Herr Francheta wurde vier von den sechs Tagen zusammengeschlagen. Manchmal wurde der Häftling nicht gebunden; wenn er hinunterfiel, wurde er an den Haaren wieder hochgezogen und weiter geprügelt. In anderen Fällen wurde das Opfer in eine spezielle ‚Erziehungszelle‘ gesteckt. Seine Hände wurden über dem Kopf am Gitter befestigt, und dann wurde es geschlagen, bis es redete.

(…)

Die Foltern waren umso schrecklicher, weil die Deutschen oft selbst nicht genau wussten, was die Opfer eigentlich ausplaudern sollten. Also wurden die Menschen einfach so gefoltert.

(…)

Eine Folterart bestand darin, dass dem Opfer die Hände hinten gebunden wurden, und es wurde so aufgehängt und in der Luft gehalten, bis die Schultern auskugelten. Dann wurde ihm die Haut auf den Fußsohlen aufgeschnitten, und das Opfer wurde gezwungen, auf dem zerstreuten Salz zu laufen.“

Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen des Augenzeugen Musson aus dem St. Pierre-Gefängnis in Marseille

„Herr Francheta wurde vier von den sechs Tagen zusammengeschlagen. Manchmal wurde der Häftling nicht gebunden; wenn er hinunterfiel, wurde er an den Haaren wieder hochgezogen und weiter geprügelt. In anderen Fällen wurde das Opfer in eine spezielle ‚Erziehungszelle‘ gesteckt. Seine Hände wurden über dem Kopf am Gitter befestigt, und dann wurde es geschlagen, bis es redete.

(…)

Die Foltern waren umso schrecklicher, weil die Deutschen oft selbst nicht genau wussten, was die Opfer eigentlich ausplaudern sollten. Also wurden die Menschen einfach so gefoltert."

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage. Aus Unterlagen der US-amerikanischen Kommission für Kriegsverbrechen, in denen Aussagen von insgesamt 73 Opfern zusammengefasst waren

„Auf einen Häftling, der einen Fluchtversuch unternommen hatte, jedoch gefasst wurde, wurden in seiner Zelle Polizeihunde losgelassen, die ihn in Stücke zerrissen haben.“

„Als ich im Lazarett blieb, hat mir ein deutscher Arzt Augentropfen gegeben. Nach mehreren qualvollen Stunden bin ich total blind geblieben. Nach einigen Tagen im Gefängnis Fresnaye wurde ich in die Quinze-Vingts-Klinik in Paris geschickt. Professor Guillemeau, der mich untersuchte, stellte fest, dass meine Augen mit einer korrodierenden Flüssigkeit verbrannt waren.“

„Dem Kommandeur Grandier, der nach dem Krieg 1914 ein zerquetschtes Bein hatte, drohte man, auch sein zweites Bein zu zerquetschen – und das wurde auch getan. Als er sich fast erholt hatte, haben die Deutschen ihm eine Unterhaut-Spritze gegeben – und ihn getötet.“

“Am 18. August wurde mit einem Hammer auf sensible Körperteile geschlagen. Am 19. August wurde ich unter Wasser gehalten. Am 20. August wurde mein Kopf in eine Klemme gesteckt. Am 21. und 24. August wurde ich 24 Stunden lang gefesselt. Am 26. August war ich immer noch gefesselt und an den Armen aufgehängt”.

Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen einer Aufseherin des Gefängnisses in der Stadt Bourges.

„Neun Männer, vor allem junge Leute, erlebten einen grausamen Umgang und blieben 15 bis 20 Tage mit hinter dem Rücken gefesselten Händen und Füßen. Sie vegetierten unter absolut nicht normalen Bedingungen und waren nicht imstande, zu essen, sie schrien vor Hunger. Viele wegen Straftaten verurteilte Häftlinge wollten ihnen helfen und machten kleine Päckchen aus eigener Essensration, die ich abends übergab. Der deutsche Aufseher Michel warf Brot in die Ecke der Zelle, und in der Nacht kam er sie schlagen. Alle diese jungen Männer wurden am 20. November 1943 erschossen.
(…)
Frau Hartwig aus Schwaan sagte mit, dass sie vier Tage lang am Stuhl gefesselt war. Jedenfalls kann ich sicher sagen, dass ihr Körper voller blauer Flecken war.“

Nach dem Krieg wurde Cappelen Geschäftsmann und leitete einige Unternehmen. Er setzte sich ein für ehemalige Kriegsgefangene und Veteranen. Er wurde Mitglied des Weltveteranenverbands, Internationalen Roten Kreuzes. Cappelen wurde mit Orden ausgezeichnet, darunter Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Seine Kriegserfahrungen beschrieb er in seinem Buch „No Surrender“. Hans Cappelen starb 1979. Laut Menschen, die mit ihm in KZ-Lagern und Gestapo-Gefängnissen waren, war Cappelen ein sehr mutiger und fröhlicher Mann.

Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage 1. Prügel mit einer Ochsenaderpeitsche 2. Wanne. Das Opfer wurde mit dem Kopf in eine mit kaltem Wasser gefüllte Wanne gesteckt und gehalten, bis es beinahe erstickte. Dann wurde der oder die Ärmste per Mundbeatmung wiederbelebt. Falls das Opfer immer noch die Aussage verweigerte, wurde das Ganze noch mehrmals wiederholt. In der nassen Kleidung musste es die Nacht in der kalten Zelle verbringen. 3. Folter mit Strom. Die Kabel wurden zunächst an den Händen, dann an den Füßen, an den Ohren und dann noch am Anus und am Penis befestigt. 4. Die Geschlechtsorgane wurden mit einer speziellen Zwinge geklemmt. 5. Aufhängung. Die Hände wurden hinten gefesselt. Die Fesseln wurden an einen Haken gehängt, und das Opfer wurde damit hochgehoben. Zunächst wurde es heftig hochgehoben und dann nach unten gesenkt. Dann wurde es für eine längere Zeit in der Luft gelassen, wobei seine Arme oft ausgekugelt wurden. Ich habe den Leutnant Lefevre im Lager gesehen, der sich mit den Armen nicht mehr bedienen konnte, weil er auf diese Weise für vier Stunden aufgehängt worden war. 6. Verbrennung mit Lötlampe oder Zündhölzern.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage „Am 2. Juli wurde ins Lager mein Kumpel Lalou gebracht, der Lehrer aus dem Departement Cher war. Er musste in der Stadt Bourges den größten Teil dieser Foltern ertragen. Er hatte einen ausgekugelten Arm, und nach der Aufhängung konnte er nicht mehr mit den Fingern seiner rechten Hand bewegen. Er wurde mit der Peitsche verprügelt und mit Strom gefoltert. Er wurde mit Zündhölzern angebrannt. Man hat ihm verbrannte Zündhölzer unter die Nägel auf den Händen und Füßen eingetrieben. Ihm wurden Hände und Füße mit Watte umwickelt und dann angezündet. Und wenn die Watte brannte, stach ihm ein Deutscher ein Messer in die Fußsohlen, und ein anderer verprügelte ihn gleichzeitig mit der Peitsche. Einige seiner Finger waren mit Phosphor bis zum zweiten Gelenk weggebrannt. Seine Wunden waren mit Eiter gefüllt. Es war ja ein Wunder, dass er keine Sepsis hatte.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage „Am 12. Tag um 10.00 Uhr, nachdem Paoli irgendeine Frau zusammengeschlagen hatte, kam er zu mir und sagte: „Du Hund, du hast kein Herz: Das ist doch deine Frau, die ich verprügelt habe, und ich werde das weiter tun, bis du es mir gesagt hast.“ Er wollte, dass ich die Treffpunkte und die Namen meiner Kameraden verrate. (…) Am 14. Tag wurde ich um 6.00 Uhr wieder in der Folterkammer schikaniert. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Bevor ich eingeführt wurde, hatte Paoli gesagt: ‚Ich gebe dir fünf Minuten, damit du mir alles sagst, was du weißt. Wenn du in fünf Minuten nichts gesagt hast, wirst du um 3.00 Uhr erschossen. Deine Frau wird um 6.00 Uhr erschossen, und dein Sohn wird nach Deutschland vertrieben.“

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage „Die Leute, die vom Verhör zurückkamen, hatten mit benzinbespritzter Watte verbrannte Zehen; die anderen hatten Brandwunden vom Löteisen an ihren Waden. Und manche wurden einfach von Polizeihunden gebissen.“

Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussage des Professors Domergue aus Besancon „Wurde am 11. Februar 1944 verhaftet und beim Verhör mit einer Ochsenader-Peitsche verprügelt. Eine Frau, die gefoltert wurde, schrie schrecklich. Einem Verhafteten wurde gesagt, das wäre seine Frau gewesen. Er sah, wie sein Kamerad mit einer 50 Kilogramm Belastung an jedem Fuß aufgehängt wurde. Einem anderen wurden die Augen mit einer Nadel ausgestochen. Ein Kind verlor völlig die Stimme.“ ФОТО Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen des Augenzeugen Musson aus dem St. Pierre-Gefängnis in Marseille „Das Opfer wurde zusammengeknickt, seine Hände wurden am rechten Fuß befestigt, dann wurde es auf den Boden geworfen und 30 Minuten lang mit einem Stock geprügelt. Wenn das Opfer ohnmächtig wurde, wurde es mit einem Eimer Wasser begossen. (…) Herr Francheta wurde vier von den sechs Tagen zusammengeschlagen. Manchmal wurde der Häftling nicht gebunden; wenn er hinunterfiel, wurde er an den Haaren wieder hochgezogen und weiter geprügelt. In anderen Fällen wurde das Opfer in eine spezielle ‚Erziehungszelle‘ gesteckt. Seine Hände wurden über dem Kopf am Gitter befestigt, und dann wurde es geschlagen, bis es redete. (…) Die Foltern waren umso schrecklicher, weil die Deutschen oft selbst nicht genau wussten, was die Opfer eigentlich ausplaudern sollten. Also wurden die Menschen einfach so gefoltert. (…) Eine Folterart bestand darin, dass dem Opfer die Hände hinten gebunden wurden, und es wurde so aufgehängt und in der Luft gehalten, bis die Schultern auskugelten. Dann wurde ihm die Haut auf den Fußsohlen aufgeschnitten, und das Opfer wurde gezwungen, auf dem zerstreuten Salz zu laufen.“

Ein Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen des Augenzeugen Musson aus dem St. Pierre-Gefängnis in Marseille „Herr Francheta wurde vier von den sechs Tagen zusammengeschlagen. Manchmal wurde der Häftling nicht gebunden; wenn er hinunterfiel, wurde er an den Haaren wieder hochgezogen und weiter geprügelt. In anderen Fällen wurde das Opfer in eine spezielle ‚Erziehungszelle‘ gesteckt. Seine Hände wurden über dem Kopf am Gitter befestigt, und dann wurde es geschlagen, bis es redete. (…) Die Foltern waren umso schrecklicher, weil die Deutschen oft selbst nicht genau wussten, was die Opfer eigentlich ausplaudern sollten. Also wurden die Menschen einfach so gefoltert."

Zitate aus dem Bericht der französischen Anklage. Aus Unterlagen der US-amerikanischen Kommission für Kriegsverbrechen, in denen Aussagen von insgesamt 73 Opfern zusammengefasst waren „Auf einen Häftling, der einen Fluchtversuch unternommen hatte, jedoch gefasst wurde, wurden in seiner Zelle Polizeihunde losgelassen, die ihn in Stücke zerrissen haben.“ „Als ich im Lazarett blieb, hat mir ein deutscher Arzt Augentropfen gegeben. Nach mehreren qualvollen Stunden bin ich total blind geblieben. Nach einigen Tagen im Gefängnis Fresnaye wurde ich in die Quinze-Vingts-Klinik in Paris geschickt. Professor Guillemeau, der mich untersuchte, stellte fest, dass meine Augen mit einer korrodierenden Flüssigkeit verbrannt waren.“ „Dem Kommandeur Grandier, der nach dem Krieg 1914 ein zerquetschtes Bein hatte, drohte man, auch sein zweites Bein zu zerquetschen – und das wurde auch getan. Als er sich fast erholt hatte, haben die Deutschen ihm eine Unterhaut-Spritze gegeben – und ihn getötet.“ “Am 18. August wurde mit einem Hammer auf sensible Körperteile geschlagen. Am 19. August wurde ich unter Wasser gehalten. Am 20. August wurde mein Kopf in eine Klemme gesteckt. Am 21. und 24. August wurde ich 24 Stunden lang gefesselt. Am 26. August war ich immer noch gefesselt und an den Armen aufgehängt”.

Zitat aus dem Bericht der französischen Anklage. Aussagen einer Aufseherin des Gefängnisses in der Stadt Bourges. „Neun Männer, vor allem junge Leute, erlebten einen grausamen Umgang und blieben 15 bis 20 Tage mit hinter dem Rücken gefesselten Händen und Füßen. Sie vegetierten unter absolut nicht normalen Bedingungen und waren nicht imstande, zu essen, sie schrien vor Hunger. Viele wegen Straftaten verurteilte Häftlinge wollten ihnen helfen und machten kleine Päckchen aus eigener Essensration, die ich abends übergab. Der deutsche Aufseher Michel warf Brot in die Ecke der Zelle, und in der Nacht kam er sie schlagen. Alle diese jungen Männer wurden am 20. November 1943 erschossen. (…) Frau Hartwig aus Schwaan sagte mit, dass sie vier Tage lang am Stuhl gefesselt war. Jedenfalls kann ich sicher sagen, dass ihr Körper voller blauer Flecken war.“

Hans Cappelen – Norweger, geboren 1903, Jurist. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, Sohn eines Anwalts des Obersten Gerichts Norwegens. Vor dem Studium hatte er als Matrose auf Walfangbooten gearbeitet. 1941 wurde er in Oslo wegen Kooperation mit der Widerstandsbewegung festgenommen. Mehr als zwei Jahre verbrachte er in Gestapo-Gefängnissen, und anschließend zwei Jahre in verschiedenen KZ-Lagern. „Ich wurde in ein großes Zimmer gebracht, ich musste mich komplett ausziehen. Ich war etwas angeschwollen nach der ersten ‚Bearbeitung‘ durch norwegische Polizisten, doch das war noch nicht das Schlimmste. Dort gab es sechs bzw. acht Gestapo-Männer und ihr Leiter Femer (…). Er war sehr bösartig. Sie stellten sehr viele Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Dann lief Femer auf mich zu und riss an meinem Haar. Er riss mein ganzes Haar heraus, es lag neben mir auf dem mit Blut bedeckten Boden. Danach attackierten sie mich, prügelten mit Gummiknüppeln und Eisenstäben. Die Schmerzen waren höllisch, mir wurde schwarz vor Augen. Doch ich kam wieder zu Bewusstsein – sie gossen einen Eimer kaltes Wasser auf mich. Ich erbrach mich, weil ich mich sehr schlecht fühlte, doch das ärgerte sie nur. Und sie sagten zu mir: mach es sauber, schmutziger Hund! Und ich musste das alles mit bloßen Händen sauber machen. (…) Sie verprügelten mich wieder. Einen Menschen in einem Zustand wie ich zu verprügeln, hatte keinen Sinn mehr. Ich hatte Schwellungen am ganzen Körper nach den vorherigen Schlägen. Sie begannen, die Hände zu quetschen, Arme und Beine zu brechen. Dann gossen sie wieder einen Eimer kaltes Wasser auf mich, und ich kam zu Bewusstsein. (…) Es sah aus wie etwas Selbstgebastelte aus Holz mit einem Schraubengewinde… Das Gewinde wurde an meinem linken Bein so weit gedreht, bis sich die Haut vom Knochen löste. Ich spürte unglaubliche Schmerzen und verlor wieder das Bewusstsein… Vier Jahre später waren immer noch Spuren am Bein zu sehen. Als sie nicht mehr weiter wussten, wurde mein Hals bearbeitet, auch da sind Spuren geblieben (er zeigt es). Und wieder ging die Haut ab. Ich hatte einen Anfall und spürte, dass der rechte Teil meines Körpers gelähmt war. Später wurde festgestellt, dass ich einen Hirnschlag hatte. Ich sah doppelt, mir schien, dass es sich bei jedem Gestapo-Mann um zwei Menschen handelt. (…) Dann kam ich wieder zu Bewusstsein und bewegte mich ein bisschen. In meine Zelle, wo ich in meinem eigenen Erbrochenen lag, kamen sofort der Wächter und der Arzt… Er sagte mir, dass ich wahrscheinlich sterben werde. Ich frage ihn: „Können Sie mich ins Krankenhaus bringen? Er sagte: „Nein, Dummköpfe werden nicht ins Krankenhaus gebracht, bis sie nicht das machen, was von euch gefordert wird. Wie alle Norweger sind Sie ein Dummkopf“. (…) Diesmal wurde das Verhör von einem SS-Mann geführt. Ich konnte nicht stehen und lag deshalb auf dem Boden - nackt. Der SS-Mann hatte vier bzw. fünf Helfer von der Gestapo. Sie begannen mich zu treten und zu schlagen. Plötzlich stellten sie mich wieder auf die Beine und schleppten mich zu einem Tisch, an dem der SS-Mann saß. Er nahm meine linke Hand und (er zeigt es) steckte einige Nadeln unter meine Nägel. Es war sehr hart, alles drehte sich, ich sah wieder doppelt. Doch die Schmerzen waren so stark, dass ich meine Hand rausziehen konnte. Ich durfte das nicht tun, weil sie wütend wurden. Ich verlor wieder das Bewusstsein. Ich weiß nicht, wie lange ich bewusstlos war, doch ich kam zur Besinnung, als ich den Geruch brennenden Fleischs roch. Dann sah ich, wie ein Gestapo-Mann eine Lampe hält und meine Füße in Brand setzte. Das war nicht besonders schmerzvoll, weil ich sehr schwach war und keine Schmerzen mehr fühlte. Ich war gelähmt, meine Zunge bewegte sich nicht, ich konnte nicht sprechen, nur ächzen. Ich kann mich nicht mehr an die Details des damaligen Abends erinnern. (…) Halvorsen fühlte sich sehr schlecht, er hatte starke Kopfschmerzen, ich bat den Wächter, nach dem Oberwächter zu rufen. Er kam, fragte mich, was ich brauche. Ich sagte: „Meinem Kameraden geht es sehr schlecht, können Sie ihm Aspirin oder ein anderes Medikament geben?“. „Natürlich nicht“, sagte er. „Wozu soll ich Aspirin für ihn verschwenden. Er wird am Morgen erschossen“. Am nächsten Morgen wurde er aus der Zelle geholt, nach dem Kriegsende wurde er zusammen mit anderen Norwegern in Trondheim entdeckt – in einem Grab mit einer Kugel im Hinterkopf."

Nach dem Krieg wurde Cappelen Geschäftsmann und leitete einige Unternehmen. Er setzte sich ein für ehemalige Kriegsgefangene und Veteranen. Er wurde Mitglied des Weltveteranenverbands, Internationalen Roten Kreuzes. Cappelen wurde mit Orden ausgezeichnet, darunter Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Seine Kriegserfahrungen beschrieb er in seinem Buch „No Surrender“. Hans Cappelen starb 1979. Laut Menschen, die mit ihm in KZ-Lagern und Gestapo-Gefängnissen waren, war Cappelen ein sehr mutiger und fröhlicher Mann.

Im Juli 1946 befasste sich das Nürnberger Tribunal mit dem Fall der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) des Dritten Reiches als kriminelle Organisation. Aber schon am 25. Januar präsentierte die französische Anklage einen Bericht, der anhand von Aussagen der Häftlinge erstellt worden war, die die Hölle der Gestapo-Gefängnisse überleben konnten.

Repressalien der Nazis in den besetzten Ländern Westeuropas

(Diese Zahlen waren im Bericht der französischen Anklage enthalten, die Ende Januar 1946 dem Tribunal teilweise präsentiert wurden)

Frankreich

Verhaftet: 600 000 Menschen

Nach Deutschland vertrieben: 250 000 Menschen

Lebend heimgekehrt: 35 000 Menschen

Niederlande

Verhaftet: 126 000 Menschen

Davon Juden: 110 000, Holländer: 16 000

Am Leben geblieben: 6000 Juden, 5000 Holländer

Belgien

Verhaftet und vertrieben

197 150 Zivilisten

53 000 Kriegsgefangene

Luxemburg

Verhaftet und vertrieben: 7000 Menschen

Davon mehr als 700 Juden, 4000 Luxemburger, alle anderen waren Ausländer

Davon mehr als 500 Menschen sind gestorben

Dänemark

Verhaftet und vertrieben: 6104 Menschen

Davon sind 583 Menschen gestorben

Quelle:

Sergej Miroschnitschenko. „Stenogramm des Nürnberger Prozesses“, Band VII.

„Und wieder rissen sie Haut und Fleisch ab“

„Ohne Dolmetscher keine Nürnberger Prozesse“

„Moskau soll nicht angegriffen, sondern eingekesselt“

Kampfansage aus Fulton

„Blockade Leningrads war vorsätzlicher Völkermord“

Überraschungszeuge Friedrich Paulus

“Den Rauch über Auschwitz werde ich nie vergessen”

„Ich war ein Lehrling und kein Lehrer Hitlers“

Lída Baarová

Leni Riefenstahl

Gabrielle ‚Coco‘ Chanel

König Eduard VIII. und Wallis Simpson

Hugo Boss

Dmitri Mereschkowski und Sinaida Gippius

Michail Prischwin

Edith Piaf

Charles Aznavour

Olga Tschechowa

Marlene Dietrich

Erich Maria Remarque

Marcel Marceau

Evelyn Waugh

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Rebecca West

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